Die Kapitulation am 4. Mai 1945 auf dem Timeloberg bei Lüneburg – Ein vergessenes Kapitel
Auf dem Timeloberg bei Wendisch Evern bei Lüneburg wurde am 4. Mai 1945 das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und damit die Befreiung von nationalsozialistischen eingeleitet.
Hier unterzeichnete eine Delegation des Oberkommandos der Wehrmacht die bedingungslose Kapitulation aller deutschen Truppen in Holland, Nordwestdeutschland, Schleswig-Holstein und Dänemark gegenüber der britischen Armeeführung unter Feldmarschall Bernard L. Montgomery.
Die Waffenruhe in diesen Gebieten trat am 5. Mai 1945 um 8:00 Uhr in Kraft. In den Niederlanden und Dänemark ist dieser Tag bis heute Gedenk- und Nationalfeiertag. In Deutschland ist die Kapitulation auf dem Timeloberg weitgehend unbekannt geblieben. Für den formellen Akt der Teilkapitulation wurde bewusst der Timeloberg ausgewählt. Von dieser höchsten Erhebung im Umkreis von Lüneburg blickte man herab auf die Türme der norddeutschen Stadt, die sich gerade kampflos ergeben hatte. Feldmarschall Montgomery nannte den Hügel deshalb „Victory Hill“. Mit der Kapitulation setzte er durch, dass die deutsche Armeeführung die vollständige Niederlage der deutschen Truppen im Norden anerkannte und besiegelte.
Der Teilkapitulation auf dem Timeloberg folgte nur wenige Tage später, am 8./9. Mai 1945, die Gesamtkapitulation aller deutschen Truppen in Reims bzw. Berlin-Karlshorst. Damit war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet. Zum Andenken an die Kapitulation ließ Montgomery auf dem Timeloberg zunächst eine Gedenktafel und später, als diese zweimal entwendet wurde, ein steinernes Monument mit einer Bronzetafel aufstellen. Auf Veranlassung der britischen Garnison in Lüneburg mussten Einwohner von Wendisch Evern dieses Monument ständig bewachen. Nach dem letzten Besuch Montgomerys auf dem Timeloberg (1958) wurde auf seinen Wunsch hin das gesamte Monument in die britische Militärakademie Sandhurst umgesetzt. Dort steht es bis heute. Einwohner der umliegenden Gemeinden sorgten 1995 dafür, dass am Timeloberg – in unmittelbarer Nähe des historischen Ortes – ein neuer Gedenkstein aufgestellt wurde, der an die Kapitulation und an das Kriegsende erinnern sollte. Auch dieser Stein wurde von Unbekannten umgeworfen und die Inschrift beschädigt. Der wieder aufgearbeitete Stein bildet heute den Mittelpunkt des neu gestalteten Gedenkortes.