Stippvisite am Nord-Ostsee-Kanal … mit „Beifang“

Segelschulschiff „Gorch Fock“ im Abendlicht

Leuchten bei dem einem die Augen, wenn er Eisenbahnen sieht, so leuchten bei mir die Augen, wenn ich große Schiffe sehe … An einem der letzten Oktobertage 2022 machte ich mich morgens mit Jens Ryll, „Nachwuchsfotograf“ aus Steddorf auf den Weg zur alten Levensauer Eisenbahnbrücke, einige Kilometer entfernt von Kiel. Diese hatten wir uns ausgesucht, um unserem Schiffsspotting am Nord-Ostsee-Kanal einen würdigen Hintergrund zu geben, ist sie doch ein roter Farbtupfer vor erhofftem blauen Himmel.
Nach anfänglichen „Schwierigkeiten“ ein Schiff zu fotografieren, welches wir nicht auch auf dem Elbe-Seitenkanal ablichten können (Binnenschiffe), näherten sich uns dann auch endlich die für den Kanal großen Pötte. Mein sehnlichster Wunsch war und ist es, einmal auf dem Nord-Ostsee-Kanal ein U-Boot zu fotografieren.
Wir waren verdammt nahe dran, denn zu dem Zeitpunkt, als wir uns an der Wasserstraße befanden, bewegte sich ausgerechnet U36 von Eckernförde (U-Bootstützpunkt) in Richtung Kieler Förde und Holtenauer Schleuse (Einfahrt in den Kanal). Verfolgend über „Marineradar“ waren wir schon fast sicher, dass wir an diesem Oktobertag unser TOP-Foto schießen würden … es kam natürlich anders: U36 fuhr an der Schleuse Holtenau vorbei und steuerte geradewegs auf das Marinearsenal im Kieler Hafen zu, wo es auch letztendlich anlegte.

Minenjagdboot „Rottweil“ (M1061) im Tirpitzhafen Kiel (Marinestützpunkt)

Nun näherten wir uns dem Nachmittag und steuerten unseren zweiten Zielpunkt an diesem Tage an, den Tirpitzhafen Kiel (Marinestützpunkt). Hier lag das Segelschulschiff „Gorch Fock“ seit dem 08.10.2022 wieder im Stützpunkt, so dass wir von der „Kiellinie“ den Segler und das Minenjagdboot „Rottweil“ (M1061), die beide an der Tirpitzmole lagen, als „Steilvorlage“ fotografieren konnten. Auf der direkt vor uns liegenden „Gorch Fock“ beobachteten wir an Bug und Heck die versammelte Mannschaft und den Ausbildungsjahrgang, wie sie Instruktionen erhielten.
Im Minutentakt begann die Sonne immer weiter zu sinken und das golden scheinende Nachmittags-Sonnenlicht ließ die Gallionsfigur, den Albatross, zeitweilig mehr erstrahlen, als den gesamten stolzen Segler der Deutschen Marine. Plötzlich näherte sich, von der Schleuse Holtenau kommend, ein Schlepper, der sich am Heck der „Gorch Fock“ positionierte und das Segelschulschiff von der Tirpitzmole wegzog. Nach einigen Metern des Schleppens bewegte sich der Segler aus eigener Kraft in Richtung Hafenausfahrt mit Ziel Marineschule Mürwik (Flensburg). So nutzten wir die Steilvorlage und konnten mehrere Minuten das Objekt der Begierde von der Seite „schießen“.
www.andreasspringer.de